TELEFON +49 (0) 89 540 425 520    EMAIL info@zahnarztpraxis-haidhausen.de TERMIN BUCHEN
Parodontitis Behandlung München Au | Praxis Haidhausen

Parodontitis Behandlung – Parodontologie Spezialist München Haidhausen

Icon für Parodontologie in der Zahnarztpraxis Au Haidhausen

PARODONTITISBEHANDLUNG IN DER ZAHNARZTPRAXIS HAIDHAUSEN: ZAHNBESTAND SICHERN

Im zahnärztlichen Teilgebiet der Parodontologie konzentrieren wir uns auf Leistungen der Prophylaxe, Gesunderhaltung, Sanierung und Nachsorge für den Zahnhalteapparat. Zum Zahnhalteapparat gehören neben dem Zahnfleisch auch das Zahnbett und der Kieferknochen. Hier können, ausgelöst durch schädliche Keime im weichen und harten Zahnbelag, entzündliche Prozesse entstehen, die sich durch Symptome wie gerötetes, schmerzendes und blutendes Zahnfleisch äußern. Abhängig vom Schweregrad und der Ausdehnung werden diese Zahnkrankheiten als Gingivitis und Parodontitis bezeichnet. Weitere Einflussfaktoren dieser multifaktoriellen Erkrankungen können unter anderem auch Wechselwirkungen von Medikamenten, Rauchen oder Vorerkrankungen wie z.B. Diabetes sein.

Wenn nicht sorgfältig mit passenden therapeutischen Mitteln eingegriffen wird, kann sich daraus zunächst ein Zahnfleischrückgang mit freiliegenden Zahnhälsen, später sogar ein kompletter Zahnverlust entwickeln. Bei uns sind Sie in guten Händen, wenn eine Parodontitis vermieden oder fokussiert behandelt werden soll. All unsere Zahnärzte achten besonders auf Anzeichen für eine Parodontitis. Wird eine Therapie nötig, ergreifen wir alle für Sie individuell notwendigen Leistungen: von bakteriologischem Keimtest, Handkürrettage über Schallscaling und subgingivaler Anwendung von Perio-Pulver-Geräten bis hin zur Laser-unterstützten Therapie oder Schmelzmatrixprotein-Einsatz (Emdogain).

WAS IST PARODONTITIS 

Parodontitis Entstehung Übersicht - Zahnarzt MünchenEine Parodontitis ist eine chronische, meist für den Patienten unbemerkt fortschreitende Entzündung des Zahnhalteapparates. Diese betrifft also das Zahnfleisch, den Knochen und den Faserverbund, welcher den Zahn im Knochenfach verankert. Durch die Ansammlung von Bakterien (in Plaques oder Zahnstein) am Übergang des Zahnes zum Zahnfleisch kommt es im ersten Schritt meist zu einer schmerzlos fortschreitenden Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Überwachsen nun die krankmachenden Keime, wird auch der Faserverbund des Zahnhalteapparates angegriffen und gelockert, wodurch es zur Plaque- und Zahnsteinansammlung (Konkrement) unterhalb des Zahnfleischsaums kommt. Man spricht hierbei von Bildung von sogenannten Zahnfleischtaschen. Wie tief eine solche Tasche ist, kann der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin mit einer PA-Sonde messen. Das menschliche Immunsystem bekämpft dieses Ungleichgewicht mit einer Entzündung, welche zu Zahnfleischbluten, Zahnfleischtaschen und im Weiteren zum Knochenabbau führt, wodurch der Verlust der betroffenen Zähne droht. Es kann zusätzlich Mundgeruch auftreten oder sich noch verstärken. Auch einige allgemeine Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), Angewohnheiten (z.B. Rauchen), Medikamente oder Störungen des Immunsystems können die Entstehung einer Parodontitis fördern. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse kann dem Krankheitsverlauf entgegenwirken.

Ziel der Behandlung ist es ein stabiles Gleichgewicht in der Mundflora mit einer Reduzierung der Zahnfleischtaschen und Entzündungsparameter zu schaffen. Denn ist der Verbund des Zahnhalteapparates einmal aufgelöst, bildet sich nach der Behandlung nur ein Ersatzverbund aus, welcher anfälliger für eine erneute Entzündung ist. Dementsprechend ist eine Parodontitis nicht heilbar, sie kann aber durch regelmäßige Kontrollen und gute Mitarbeit Ihrerseits in einem stabilen Zustand gehalten werden.

PARODONTIS VERMEIDEN – DURCH GEZIELTES VORBEUGEN!

Wurde eine Parodontitis erfolgreich behandelt, ist ständige Kontrolle und eine gezielte Nachsorge nötig, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Unsere Empfehlung: Lassen Sie mindestens zweimal im Jahr eine Kontrolluntersuchung bei uns durchführen. Durch unser individuell abgestimmtes Vorsorgeprogramm in Verbindung mit einer professionellen Zahnreinigung können wir das Risiko von Erkrankungen wie Parodontitis um bis zu 90% reduzieren!

Da wir besonderen Augenmerk auf Verständnis dieser Erkankung legen, haben wir im Folgenden noch einmal wichtige Infos und Erklärungen rund um die Parodontitistherapie zusammengefasst:

WIE LÄUFT EINE PARODONTITIS BEHANDLUNG IN MÜNCHEN HAIDHAUSEN AB?

Grundsätzlich läuft die Behandlung unter Betäubung der betreffenden Zähne ab und kann sich auf mehrere Sitzungen erstrecken. Um eine genaue Aussage über den Grad des Knochenabbaus treffen zu können, müssen Röntgenbilder der Zähne oder eine Übersichtsröntgenaufnahme beider Kiefer angefertigt werden. Die genaue Terminplanung wird anhand des Schweregrades Ihrer Parodontitis nach der Zahnfleischtaschenmessung mit Ihnen besprochen. Wie in der Abbildung zu sehen, können Konkremente tief unter dem Zahnfleisch und teilweise sogar direkt am Knochen festsitzen.

Veranschaulichung von Konkrementen unter dem Zahnfleisch

Vorbehandlung einer Parodontitis

Bevor mit der Parodontitisbehandlung begonnen werden kann, müssen im Rahmen der Kassenrichtlinien drei Vorbereitungstermine im Abstand von je 2 Wochen wahrgenommen werden. Bei den ersten beiden Terminen handelt es sich im Grunde um eine professionelle Zahnreinigung, bei welcher alle über und am Zahnfleisch befindlichen Beläge entfernt werden und Sie eine individuelle Mundhygieneinstruktion erhalten – nur bei entsprechender Mundhygiene darf eine Parodontaltherapie bei der Krankenkasse beantragt werden. Dies geschieht beim dritten Termin: hier notieren wir die Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen sowie weitere Befunde wie Zahnfleischrückgang, Zahnlockerungen, Blutungsindices etc. Diesen Parodontalbefund schicken wir direkt an Ihre Krankenkasse. Sobald der Antrag genehmigt wurde, werden entsprechende Termine telefonisch vereinbart.

Taschenmessung vor einer Parodontitistherapie bei Zahnarzt in München

Durchführung: Wie läuft die Parodontitis Behandlung in München ab?

In der Regel wird die Behandlung auf zwei Sitzungen (mit maximal einem Tag Pause) von je einer Stunde aufgeteilt.

 

Nach Betäubung der Zähne werden harte Zahnbeläge unterhalb des Zahnfleisches mit einem Ultraschallgerät und Handinstrumenten entfernt. Natürlich erfolgt all dies unter sorgfältiger Anästhesie. Das Schallgerät kennen Sie bereits von der Professionellen Zahnreinigung, es wird nun nur unter dem Zahnfleisch verwendet. Mit Handküretten kratzen wir vorsichtig an schwer zugänglichen Stellen die Wurzeloberflächen sauber.

 

professionelle Reinigung mit Schallscalern bei Paradontal Behandlung in München

Manuelle Reinigung mit Handkueretten bei Paradontitis Behandlung in München

Anschließend werden dann die weichen Zahnbeläge mit einem Pulverstrahlgerät beseitigt und dabei die Wurzelhaut wieder geglättet. Bei dem Pulver handelt es sie um Glycin, eine körpereigene Aminosäure, die vom Körper wieder abgebaut wird. Die Körnungsgröße passen wir individuell auf Ihren Fall an. Im Anschluss können blutstillende oder antibakterielle Spülmittel eingesetzt werden. Durch den erhöhten Entzündungszustand des Zahnhalteapparates wird es während und nach der Behandlung zu Blutungen aus den Zahnfleischtaschen kommen, das ist ganz normal und muss Sie nicht beunruhigen. Eventuell sind in schweren Fällen zusätzliche Behandlungsmaßnahmen wie ein Abstrich, eine Laser- oder Antibiotikatherapie zur Beseitigung der krankmachenden Keime notwendig. Der Einsatz von heilungsverbessernden Schmelzmatrixproteinen (Emdogain) kann optional das Heilungsverhalten des Parodonts deutlich verbessern.

Wurzelhautglättung mit Perioflow während Paradontitis Behandlung in München

WORAUF MUSS ICH NACH EINER PARODONTITIS-THERAPIE ACHTEN?

Bitte verzichten Sie nach der Behandlung für mindestens drei Tage auf Rauchen, Alkohol und Koffein um die Wundheilung nicht zu stören und das Risiko für Nachblutungen zu verringern. Zusätzlich sollten sie in der ersten Woche keine scharfen oder sauren Speisen zu sich nehmen. Über eventuell übergangsweise reduzierte Interdentalpflege und Anwendung spezieller Mundspüllösungen wie CHX in der ersten Woche nach Behandlung werden Sie individuell informiert.

Je nach Schweregrad Ihrer Parodontitis können nach der Behandlung Beschwerden auftreten, welche von leichter Nachblutung über Schmerz bis hin zu körperlichem Schwächegefühl reichen können. Natürlich verschreiben wir Ihnen bei Bedarf entsprechende Schmerzmittel oder können Sie gar krankschreiben.

Nach etwa einer Woche kontrollieren wir, ob die Heilung des Zahnfleisches zeitgemäß ist und geben Ihnen auf Ihre Heilungsphase angepasste Mundhygieneinstruktionen.

Eine regelmäßige zahnärztliche Nachkontrolle mit unterstützender Parodontaltherapie bei unseren Kolleginnen der Prophylaxe ist für Sie im ersten Jahr besonders wichtig, um eine Neuentstehung von Belägen und somit eine erneute Ansiedelung der Problemkeime zu verhindern. Wir legen daher ein auf Sie individuell abgestimmtes Recall fest, um durch saubere Zahnoberflächen dem Zahnfleisch eine langfristige Heilungschance zu geben. Im ersten Jahr bitten wir Sie in der Regel vierteljährlich zur unterstützenden professionellen Zahnreinigung und halbjährlich zur zahnärztlichen Nachkontrolle zu erscheinen, passen das Recall aber falls möglich schnellstmöglich an Ihre Bedürfnisse an. Bei den Nachkontrollen wird regelmäßig weiterhin die Taschentiefe gemessen, im Ideallfall kontrollieren wir nur noch saubere Zähne ohne erhöhte Taschenwerte.

entzündetes Zahnfleisch durch Paradontitis führt zu Blutungen

Paradontitis Nachkontrolle durch Taschenmessung bei Behandlung in München

GIBT ES ALTERNATIVEN ZUR PARODONTITIS BEHANDLUNG?

Zu dieser Behandlung gibt es momentan keine sinnvollen Alternativmöglichkeiten. Von einer reinen Antibiotikatherapie abzuraten, da es die Erkrankung nur verschleiert und ein Antibiotikum die im Biofilm geschickt abgeschirmten Keime nicht erreichen kann.

Im Falle des Unterlassens der vorgeschlagenen Behandlung, auch bei symptomlosen Krankheitsbildern, muss mit folgenden Konsequenzen gerechnet werden:

Weiteres unbemerktes Fortschreiten der Erkrankung mit Knochenabbau, Abszessbildung und Zahnlockerung. Letztendlich droht der Verlust der betroffenen Zähne mitsamt umgebender Knochenstrukturen. Auch Implantate sind im entzündeten Knochen KEINE Option.

Weiterhin sei explizit darauf hingewiesen, dass unbehandelte Parodontalerkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen ein Risiko für die Allgemeingesundheit darstellen und zum Beispiel einen Diabetes mellitus negativ beeinflussen oder das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle deutlich steigern.

GIBT ES KOMPLIKATIONEN BEI EINER PARODONTITIS THERAPIE?

Wie bei jedem zahnärztlichen Eingriff sind bei der Parodontitisbehandlung Komplikationen möglich, die auch bei größter Sorgfalt auftreten können:

  • Nachblutungen, Hämatome, Schwellungen und Wundschmerz
  • Weichteilverletzungen durch Instrumente
  • Lockern oder Beschädigen von vorhandenem, insuffizientem Zahnersatz oder Füllungen
  • Keimverschleppung
  • Gefühlsstörungen/-verlust im Bereich der Zunge oder Mundschleimhaut durch die Anästhesie
  • Allergische Reaktionen auf die verwendeten Materialien
  • Weichteilemphyseme in Folge der Anwendung des Wasserpulvergeräts

REGENERATIVE ZAHNMEDIZIN IN DER PARODONTOLOGIE

Unter Regeneration versteht man allgemein Prozesse, die eine Wiederherstellung des natürlichen Zustandes beschreiben. In der Parodontaltherapie bedeutet dies, den Zahnhalteapparat wieder aufzubauen und die durch Entzündung entstandenen Schäden rückgängig zu machen.

Dabei muss patienten- und fallindividuell geplant werden, wie regenerative und mikrochirurgische Behandlungsmethoden mit möglichst geringem Aufwand und möglichst geringer Invasivität zum gewünschten Ergebnis führen können.

Durch eine Parodontitis wird das Zahnfleisch, der Knochen und angrenzendes Bindegewebe entzündlich geschädigt. Dadurch kommt es sowohl zum Verlust von Weich- als auch von Hartgewebe. Erstes Behandlungsziel ist es stets, den Abbau dieser Strukturen anzuhalten und zukünftig zu verhindern. Königsdisziplin der Parodontitistherapie ist es, verloren gegangenes Gewebe zu regenerieren.

Regenerative Zahnheilkunde bedeutet also eine gesteuerte Geweberegeneration und gesteuerte Knochenregeneration. In geeigneten Fällen und nach individueller Planung überlassen wir in der Zahnarztpraxis Haidhausen die Wundheilung eines parodontalen Defekts nicht nur dem körpereigenen, ungesteuerten Reparaturprozess, sondern greifen hier gezielt durch den Einsatz von Membranen, Schmelzmatrixproteinen, Schleimhauttransplantaten oder auch Knochenersatzmaterialien ein. So können die Regenerationsprozesse des Körpers nicht nur aktiviert sondern auch optimiert werden. Im Idealfall können so auch Knochendefekte wieder aufgefüllt oder freiliegende Zahnwurzelbereiche wieder abgedeckt werden (Rezessionsdeckung).

Alle genannten Verfahren sind hochkomplex und müssen genau geplant werden. Eine tadellose Mundhygiene, meist eine bereits erfolgreich abgeschlossene Parodontaltherapie und vor allem die Bereitschaft des Patienten für engmaschige Nachsorge- und Kontrolltermine sind eine Grundvoraussetzung für regenerative Maßnahmen.

WAS KOSTET EINE PARODONTITIS BEHANDLUNG IN MÜNCHEN?

Für gesetzlich versicherte Patienten handelt es sich bei der Parodontitisbehandlung um eine Kassenleistung, allerdings müssen die Vor- und Nachbehandlungen vom Patienten selbst getragen werden. Ohne diese Vorbehandlungen darf die Therapie jedoch nicht durchgeführt werden – wir als Zahnärzte müssen den Kassenrichtlinien folgen und die Behandlung zunächst bei der Krankenkasse beantragen. Für die zwei nötigen Vorbehandlungen belaufen sich die Kosten auf einmalig 145 Euro. Für die professionellen Zahnreinigungen (unterstützende Parodontaltherapie UPT) im Anschluss fallen Kosten von je 109 Euro an. Für eventuelle Zusatzmaßnahmen außerhalb der gesetzlichen Leistungen werden, falls nötig, individuelle Aufklärungen und Absprachen getroffen.

Privatversicherte Patienten durchlaufen die identische Behandlung. Sollten Sie auf Grund spezieller Vertragsklauseln vorab einen Therapieplan wünschen, sprechen Sie uns an.

WOVON HÄNGT DER LANGZEITERFOLG EINER PARODONTITISTHERAPIE AB?

Der langfristige Erfolg der Behandlung hängt vor allem auch von Ihrer Mitarbeit ab. Bitte versuchen Sie, eine gute Mundhygiene mit zweimal täglichem Zähneputzen und täglicher Interdentalpflege (Zahnseide/Interdentalbürstchen) an den Tag zu legen.  

Bitte nehmen Sie Ihre Termine innerhalb der vorgeschlagenen Abstände wahr und halten Sie auch entsprechende Nachsorge-Termine nach Abschluss der Behandlung ein. 

Bei Nichteinhalten der Nachsorgetermine kann der Erfolg der Behandlung NICHT garantiert werden 

FAQs ZU PARODONTITIS UND DER PARODONTITISTHERAPIE

Was tun gegen Parodontitis?

Wenn eine genetische Veranlagung für Parodontitis oder eine Grunderkrankung besteht, sollten alle anderen Risikofaktoren minimiert werden.

Folgendes können Sie selbst tun:

      • eine tadellose Mundhygiene mit guter Interdentalpflege
      • Verzicht auf Rauchen und Alkohol
      • Gesunde Ernährung
      • Vermeidung von Stress, ausreichend Schlaf
      • Regelmäßige Checkups beim Hausarzt – so können eventuell zu Grunde liegende Erkrankungen ausgeschlossen oder therapiert werden

Folgendes können wir für Sie tun:

      • regelmäßige professionelle Zahnreinigungen
      • Ernährungsberatung
      • Mundhygienetraining
      • Austausch von insuffizientem Zahnersatz
      • Beseitigung von nicht-hygienefähigen Stellen

Was hilft gegen Parodontitis?

Das effizienteste Mittel gegen Parodontitis ist tatsächlich eine sehr gute Mundhygiene. Hierbei spielen korrekte Wahl und Anwendung von Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide, Interdentalbürstchen, Mundduschen, Mundspülungen etc. eine große Rolle. Gerne beraten wir Sie individuell und finden heraus, welches dieser Hilfsmittel am Besten für Sie geeignet ist.

Auch Probiotische Lutschtabletten oder Kaugummis können helfen, wieder eine gesunde Mikroflora im Mund herzustellen und aufrecht zu erhalten. Gerne beraten wir Sie auch hierzu.

Wie entsteht Parodontitis?

Primäre Ursache von Erkrankungen im Mundraum wie Gingivitis und Parodontitis, ist die mikrobielle Besiedelung der Mundhöhle mit Biofilmen aus verschiedenen potenziell schädlichen Bakterien. Die Krankheitsentstehung gilt jedoch als multifaktoriell und wird durch ein komplexes Zusammenspiel angeborener (genetischer), erworbener und verhaltensbedingter (Risiko-)Faktoren bestimmt. Dabei gehören vornehmlich verschiedene Allgemeinerkrankungen mit und ohne therapiebegleitende Medikation zu den bedeutendsten Risikofaktoren, wie z. B. Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis oder verhaltensbedingte Gründe wie Rauchen oder schlechte Mundhygiene.

Zahnbeläge führen zur entzündlichen Veränderung des Parodonts und zu Zahnfleischbluten. Es bilden sich sogenannte Zahnfleischtaschen, also nicht mehr am Zahn angewachsene Zahnfleischbereiche. Die fortschreitende Entzündung führt nach einer Weile zu Knochenabbau und letztendlich zu Zahnlockerung und -verlust.

Welche Bakterien verursachen Parodontitis?

Kurze Antwort:

verschiedene Bakterien, die meist ohne Sauerstoff auch tief im Zahnfleisch überleben und dieses auch selbst schädigen. Allerdings ist das mit den Bakterien nicht so einfach erklärt, da viele verschiedene Prozesse in Wechselwirkung miteinander stehen und bakterielle Gleichgewichte in Schieflage kommen müssen, dass eine Parodontitis ausbricht. Daher im folgenden gerne nochmal ausführlicher, für alle die es interessiert.

Lange Antwort:

Grundsätzlich handelt es sich bei der Parodontitis um eine opportunistische Infektion, das heißt potenziell krankmachende (pathogene) Bakterien verdrängen auch die sinnvollen Bakterien und es kommt zu einem Übergewicht der pathogenen Bakterien (Dysbiose).

Die Parodontitis ist eine multifaktorielle und primär polybakteriell bedingte Entzündung des Zahnhalteapparats. Das heißt, dass neben Vorerkrankungen oder erblicher Neigung zur Krankheit auch verschiedene Bakterienarten verantwortlich für die Krankheitsentstehung sein können. Viele gesunde Patienten können aber grundsätzlich dieselbe Bakterienzusammensetzung zeigen wie Erkrankte, ohne dass etwas passiert – Grund ist hier, dass die restlichen Risikofaktoren nicht gegeben sind oder der Körper dies kompensiert.

Grundvoraussetzung für die Manifestation einer Parodontitis ist vor allem die Anhäufung potenziell parodontopathogener Bakterien in Form eines Biofilms im Bereich des Zahnhalteapparats. Diese heterogenen und komplexen Biofilme stehen dabei in einer engen und vielseitigen Interaktion mit dem Wirt. Dabei führt die Dysbiose in der mikrobiellen Zusammensetzung innerhalb der Biofilme zu einem Zusammenbruch der Homöostase (Gleichgewicht) mit dem Wirt, was nachfolgend die Erkrankungsentstehung begünstigt.

Während im physiologischen Zustand primär grampositive, fakultativ anaerobe Mikroorganismen die Biofilmzusammensetzung bestimmen, etablieren sich beim Zusammenbruch von Symbiose (hin zur Dysbiose) zunehmend gramnegative, obligat anaerobe Mikroorganismen.

Als Vertreter dieser potenziell parodontopathogenen Bakterien gelten u. a. Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia und Treponema denticola. Auch der Keim Aggregatibacter actenomycetemcomitans kann besonders schädigend wirken. Dabei ermöglicht eine Vielzahl von Virulenzfaktoren, die Immunabwehr des Wirts zu unterwandern und so eine direkte Entzündungsreaktion hervorzurufen. Die dadurch ausgelöste Immunreaktion (host response) beeinflusst daraufhin den Bindegewebs- und Knochenmetabolismus des Wirts und führt über die Zeit zum klinischen Erscheinungsbild der Parodontitis. Nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen können sich beim Vorliegen einer ausgeprägten parodontalen Erkrankung orale Mikroorganismen (Biofilme) über die Mundhöhle hinaus im gesamten Körper befinden und ausbreiten – parodontale Keime können auch im Gastro-Intestinal-Trakt nachgewiesen werden. Dass der GIT dann weiterhin den ganzen Körper hormonell beeinflusst zeigt, wie wichtig es ist, eine Parodontitis zu therapieren. Auch erklärt es, warum Patienten mit aktiver Parodontitis ein stark erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf zeigen!

Wie lange dauert Parodontitis?

Grundsätzlich gilt: „Die Freundschaft zum Parodontologen hält ein Leben lang.“

Eine grundsätzliche Neigung zur Ausbildung einer Parodontitis kann man nicht aufheben, daher ist eine Parodontitis NICHT ausheilbar. Allerdings kann sie durch regelmäßige Parodontaltherapie inaktiv gehalten werden. Wenn primär Risikofaktoren wie Rauchen oder Diabetes der Grund für die Erkrankung waren, kann jedoch die Krankheit fast verschwinden – vorausgesetzt der Diabetes ist ideal eingestellt oder das Rauchen wird eingestellt.

Was zahlt bei Parodontitis die Krankenkasse?

Für gesetzlich versicherte Patienten übernimmt die Krankenkasse den Parodontalbefund sowie die Kürettage der Parodontien – also die Tiefenreinigung unter dem Zahnfleisch für natürliche Zähne. Obwohl dies ein Standard-Abrechnungssatz ist, reinigen wir immer mit allen Hilfsmittel die benötigt werden – meist auch mit Perio-Flow – diese Behandlung verbessert die Ergebnisse signifikant – die Kosten tragen wir.

Die PA-Therapie kann in der Regel alle 2 Jahre genehmigt werden, was jedoch nicht der Anspruch an die Behandlung sein sollte. Vor- und Nachbehandlungen müssen jedoch vom Patienten selbst getragen werden. Ohne diese Vorbehandlungen darf die Therapie nicht durchgeführt werden – wir als Zahnärzte müssen den Kassenrichtlinien folgen und die Behandlung zunächst bei der Krankenkasse beantragen. Ohne Nachbehandlungen ist die Behandlung nicht erfolgsversprechend – die Kasse bezahlt die Therapie demnach nur für Patienten, die sich diesem Umstand bewusst sind und die entsprechende Compliance zeigen.

Sollten besonders hartnäckige Fälle vorliegen, kann teilweise im Rahmen der Krankenkasse eine erneute, dann jedoch chirurgische, Therapie erstattet werden.

Vorhandene Implantate sind in der Regel nicht Teil der Erstattung durch die gesetzliche Krankenkasse.

Privatversicherte Patienten durchlaufen bei uns in der Regel die identische Behandlung. Falls besondere regenerative Maßnahmen oder die Anwendung von Laser sinnvoll sind, klären wir sie hierbei vorab ausführlich auf. Sollten Sie auf Grund spezieller Vertragsklauseln vorab einen Therapieplan wünschen, sprechen Sie uns an.

Welche Zahnbürste bei Parodontitis?

Grundsätzlich empfehlen wir die Anwendung von elektrischen Zahnbürsten zur optimalen Mundhygiene. Allerdings haben bei Parodontitispatienten die Anwendung von Interdentalbürstchen und anderen Pflegeprodukten für den Sulkusbereich einen deutlich höheren Stellenwert. Oftmals müssen sensible Zahnbereiche oder Bereiche unter/neben Wurzeln auch besonders genau gereinigt werden. Auch für Sie finden wir gerne das ideale Hilfsmittel.

Welche Zahncreme / Zahnpasta bei Parodontitis ist sinnvoll?

Viele Firmen werben mit Produkten, welche helfen sollen, die Parodontitis einzudämmen zu vermeiden oder gar auszuheilen. Hierzu gehören Zahnpastas wie z.B. Parodontax©, Mundspüllösungen wie z.B. Chlorhexamed© oder auch Probiotika wie Gum Periobalance©.

Diese Hilfsmittel haben durchaus alle Ihren Sinn und Zweck, allerdings kann keines dieser Produkte die Ursache der Entzündung entfernen oder gar eine Parodontitistherapie ersetzen. Sie sind als zusätzliche Hilfsmittel sicher förderlich – wir beraten Sie gerne individuell was in Ihrem Fall sinnvoll wäre und was nicht.

Welche Mundspülung bei Parodontitis anwenden?

Grundsätzlich ist die Anwendung von Mundspüllösungen bei vorhandener Parodontitis sicher sinnvoll. Auch Öl-Ziehen hat positive Effekte, da auch hier parodontopathogene Keime gebunden und entfernt werden. Gerne beraten wir Sie, welche Mundspüllösung für Sie und Ihre Zähne am Besten geeignet ist.

Was ist der Unterschied zwischen Parodontose und Parodontitis?

Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten: es gibt keinen Unterschied. Der Term Parodontitis ist die korrekte Bezeichnung für die Krankheit, welche wir in diesem Kapitel ausgiebig beschrieben haben. Allerdings hat sich das Wort Parodontose im Volksmund etabliert und wird daher häufig fälschlicherweise benutzt.

Habe ich Parodontitis?

In der Regel fällt Ihnen als Patient nur eine aktive Parodontitis auf – dann leiden Sie unter Schmerzen, spontanem Zahnfleischbluten oder auch starkem Mundgeruch. Stellen Sie sich in diesen Fällen am Besten unverzüglich bei uns vor.

Aber auch ein gerötetes Zahnfleisch, unüblicher Geschmack, Blutung nach Zahnseide oder Zähneputzen, Schmerzen bei Belastung und beim Kauen und viele andere Symptome können Hinweise auf Parodontitis sein! Auch rückläufiges Zahnfleisch (Rezessionen) oder Zahnfleischschwund können ihre Ursache in einer entzündlichen Erkrankung haben.

Grundsätzlich wird das Zahnfleisch bei jeder unserer Kontrollen genau untersucht um möglichst frühzeitig einer Entzündung gegenzusteuern – sprechen Sie uns bei Sorgen diesbezüglich am Besten nochmal für eine ausführlichere Aufklärung an!

 

@
Google Bewertung
4.8
Basierend auf 75 Rezensionen
js_loader